Annika Knapp: Sinnvolle Arbeit in Indien

Jugendliche haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Die 18-jährige Schülerin Annika Knapp aus St. Ruprecht wird im Jahr nach der Matura einen sozialen Dienst in Indien leisten. Im Interview erzählt sie über ihre Motivation dafür.

Kannst du uns etwas über dich erzählen?
Ich wohne im St. Ruprecht, werde heuer meine Matura am BORG Birkfeld machen und gehe im September für ein Jahr nach Indien, um dort ein soziales Jahr zu machen.

Wie bist du auf diese Idee gekommen?
Mit 12 Jahren habe ich ein Referat über Chile gehalten und schon damals entstand die Idee, irgendwann einmal in einem Land meine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, um einen sinnvollen Dienst an der Gesellschaft zu leisten. Jetzt ist es halt nicht Chile, sondern Indien. (lacht)

Wohin genau fährst du und was wirst du dort machen?
Ich mache diesen sozialen Dienst über die Organisation „Volonariat bewegt“, wo ich mich schon letztes Jahr angemeldet habe. Wir haben da viele Vorbereitungskurse, was schon auch sehr wichtig ist.

Worauf werdet ihr vorbereitet?
Ich fahre mit einem zweiten Mädchen, das ich über diese Organisation kennengelernt habe, nach Geclilam, wo wir in einer Schule und in einem Internat arbeiten werden. Wir werden Kinder beaufsichtigen und auch „Spoken English“ unterrichten. Die Kultur in Indien ist ganz eine ganz andere als unsere. Da ist es in der Schule beispielsweise üblich, Kinder auch zu schlagen. Darauf werden wir beispielsweise vorbereitet. Ich denke, für uns wird es schlimm, damit umzugehen. Aber es ist gut, schon darauf vorbereitet zu sein.

Wie wirst du damit umgehen?
Das kann ich noch nicht sagen. Aber ich muss einen Weg finden, mir ohne Gewalt Respekt zu verschaffen – was dort ja nicht üblich ist.

Hast du Erfahrung im Umgang mit Kindern oder Jugendlichen?
Ja, das ist auch Voraussetzung. Man muss der Organisation nachweisen, dass man ein gewisses Ausmaß von Stunden mit Arbeit mit Kindern absolviert hat. Ich bin im Laufverein in Ruprecht tätig, wo wir Sporttraining mit Kindern machen. Da habe ich auch gesehen, dass mir die Arbeit mit Kindern Spaß macht.

Wie bereitest du dich sonst auf die Reise vor?
Ich werde ganz wenig Kleidung mitnehmen, da wir uns dort dann mit Kleidung eindecken werden. In Indien müssen Frauen ihren Körper gut bedecken, daher ist es einfacher, sich dort mit Kleidung zu versorgen. Außerdem überlege ich, ob ich nicht meine Haare dunkel färbe, damit ich als Blondhaarige nicht zu sehr auffalle.

Entstehen dir Kosten für dein Engagement?
Wir müssen den Pauschalbetrag von 4000€ zahlen. Damit sind Flug und alle anderen Kosten abgedeckt. Wir bekommen dann 45€/Monat als Taschengeld. Das klingt wenig, ist für indische Verhältnisse aber viel.

Wann genau beginnt deine Arbeit in Indien?
Im September. Davor kann ich den Sommer noch mit meiner Familie genießen. Heuer ganz bewusst, da ich dann ein Jahr ohne Unterbrechung nicht zuhause sein werde.

Welche Pläne hast du für später?
Ich möchte dann gerne eine Ausbildung als Lehrerin machen. Daher ist es eine gute Erfahrung, da kann ich dann sehen, ob der Beruf für mich passt.

Alles Gute und eine spannende Zeit in Indien!

Mediengruppe BORG Birkfeld