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9. December 2024Sommersporttage
9. December 2024Workshop mit Ulrich Schleicher zum Thema „Traumaarbeit mit geflüchteten Kindern“
Was passiert in kleinen Kinderseelen, wenn sie Schreckliches erleben, das ihr Vorstellungsvermögen übersteigt? – Tausende Kinder aus Kriegsgebieten, geflüchtet vor Verfolgung und Tod – mit und ohne Familien – sind seit 2015 in Österreich angekommen. Wie es diesen Kindern geht, ist von außen nicht zu sehen. Sie werden als Flüchtlinge in die diversen Einrichtungen eingegliedert – in Kindergärten und Schulen. Hier sollen sie sich sicher fühlen, lernen und in unsere Gesellschaft integrieren.
Was aber denken sie, wovor haben sie Angst, was haben sie erlebt? Für all diese Fragen ist im Alltag kein Platz – für viele Kinder ein Elend, das es ihnen unmöglich macht zu lernen, sich „normal“ zu verhalten. Um diesen jungen Geflüchteten im Alter von 0 – 14 Jahren kümmert sich seit mehreren Jahren ein Verein namens „Lets play“, dessen Gründungsmitglied ein ehemaliger Schüler unserer Schule ist: Ulrich Schleicher. Er hat zusammen mit anderen engagierten Menschen eine erste sichere Anlaufstelle für Kinder aus Krisengebieten geschaffen.
In einem außerschulischen Programm werden derzeit insgesamt 80 Kinder an vier Nachmittagen in der Woche betreut – es wird gespielt, musiziert und gemalt. Damit wird ein Zugang zu verdrängten schweren Belastungen geschaffen. Zeichnungen sind oft die einzige Möglichkeit für die Kinder, ihre Erfahrungen mitzuteilen. „Was machst du damit? – Zerreißen, aufheben oder weiter ausmalen?“ - Unter der fachkundigen Begleitung von Psychologie-Abschlussstudent:innen der Sigmund-Freud-Universität werden dabei die großen und kleinen seelischen Verletzungen, oft auch schwere Traumata, bearbeitet und so ein Weg in ein angstfreies Leben ermöglicht. So kann Integration gelingen.
In einem 2-stündigen Workshop konnten die Schüler:innen der 5a-Klasse einen Einblick in diese Welten gewinnen und hautnah erfahren, was es für viele Kinder heißt, Eltern, Freunde und andere wichtige Personen zu verlieren. „Ein Zeichen dafür, dass ein Kind jemand Wichtigen verloren hat, ist: „Die klammern sich an deine Hand, verkrampfen sich und lassen nicht los. Finger für Finger musst du dann die Umklammerung lösen“, schilderte Ulrich Schleicher eine seiner Erfahrungen.
Der Verein finanziert sich aus Spenden, aber auch über Unterstützungen aus diversen Fonds und Behörden. Wir als Schule wollen uns in den kommenden Jahren für die finanzielle Unterstützung einsetzen – am Weihnachtskonzert 2023 wurde ein Anfang gesetzt: Die Spendenaktion erbrachte einen Reinerlös von 1300 Euro.
Mag. Juliana Kemmer
Website des Vereins und Spendenmöglichkeit:
https://letsplayvienna.org