Blumen für das Pflegeheim Birkfeld
9. December 2024It´s Matura Time – lets sing & swing!
9. December 2024Bereits zum zweiten Mal durften wir auf Einladung von Mag. Pharm. Eva Wildt die heiligen Hallen der Birkfelder Medikamentennahversorgung betreten. Wer ist wir? Die Nawi-Vertiefungsgruppe der 7. Klassen.
Was sind die Aufgaben der studierten Apotheker:innen im Betrieb? Was dürfen PKAs (Pharmazeutisch-kaufmännische Assistent:innen) tun, was nicht? Wie schaut das geheime Tee- und Pflanzenlager aus? Wie viele Medikamentenpackungen gibt es auf Vorrat? Wie lassen sich neue eingetroffene Medikamente per QR-Code ins Computersystem bringen? Fragen über Fragen, die einen spannenden Einblick in den Arbeitsalltag des Betriebs zeigten.
Neben diesen arbeitstechnischen Aspekten konnte auch ein Einblick in den Laboralltag gewonnen werden: Wie erfüllt man die rechtlich notwendige Überprüfung, dass es sich tatsächlich um das Medikament (mit Wirkstoff) handelt, das am Etikett steht? Genau – durch eine chemisch-physikalische Analysemethode! Waren früher nasschemische Methoden (Farbveränderungen von Flüssigkeiten nach Zugabe bestimmter Stoffe) oder Schmelzpunktsbestimmungen üblich, so wird heute meist ein IR-Spektrum (Infrarot-Spektrum) erstellt: Dazu gibt man eine kleine Probe in ein Gerät, das so teuer ist wie ein Kleinwagen. Nach einer Messung von Strahlung wertet der eingebaute Computer die Daten aus und vergleicht mit hinterlegten Datenbank-Werten, wodurch die Identität einer Substanz bestätigt werden kann.
Dass nicht alles high-end-technisch ablaufen muss, zeigte die Herstellung von Aromaölen, die die Schüler:innen ausprobieren durften: Dazu braucht man eine Öl-Basis (Mandelöl) und einige Tropfen konzentriertes Aroma-Öl (z.B. Zitronenöl, Orangenöl). Beides vermischt füllt man in ein kleines Fläschchen und erhalt so einen „Muntermacher“, ein wirksames Duftöl, das die Konzentration fördert und den Kopf aktiv macht. Wer meint, es handle hier um alternativmedizinischen Mumpitz und Scharlatanerie, liegt falsch: schon wenige Minuten nach dem Riechen des Öls lassen sich nämlich die Geruchsstoff-Moleküle im Blut nachweisen. Bekanntlich ist alles, was nachweislich wirkt, in die Schulmedizin aufgenommen (das können z.B. auch rein pflanzliche Wirkstoffe sein!). Was keine nachweisliche Wirkung (über einen etwaigen Placebo-Effekt hinaus) hat, gehört dagegen in die Alternativmedizin. Um Missverständnissen vorzubeugen: Je nach gewünschtem Ziel führt der Placebo-Effekt auch schon zu einer positiven Gesundheitsveränderung. Nur „Wunderheilungen“ (z.B. gegen Krebs etc.) sollte man sich davon nicht versprechen…
Insgesamt zeigte der Kurzbesuch, dass die Medikamenten-Nahversorgung wirklich ein spannendes Arbeitsfeld ist. Die Absolvent:innen des IT-Nawi-Zweigs sind sowohl für den Lehrberuf PKA, und (besonders gut durch den CH-Unterricht und die Nawi-Vertiefung in der 8. Klasse) auch für das Studium der Pharmazie vorbereitet.